Wir befinden uns in einer spannenden Zeit für die Krypto- und Blockchain-Branche. Die Entwicklungen der letzten Wochen haben gezeigt, wie tiefgreifend und relevant diese Technologien in verschiedenen Bereichen werden.
Beispielsweise sorgte Donald Trump für Schlagzeilen, als er sich öffentlich für Bitcoin aussprach und im September sein eigenes Krypto-Projekt lancierte. Dies scheint eine bewusste Strategie zu sein, um die Krypto-Community für sich zu gewinnen. Viele sehen in ihm einen Befreier, der die Regulierung zugunsten der Branche beeinflussen könnte.
Auch auf politischer Ebene werden vermehrt Verbindungen zwischen Krypto und Wahlkampagnen sichtbar. Unternehmen wie Coinbase und Ripple spenden an beide politischen Lager, um die Bedeutung von Kryptowährungen auf die Agenda zu setzen und die Rahmenbedingungen für Krypto-Aktivitäten zu verbessern.
Ein weiteres spannendes Thema: die institutionelle Akzeptanz von Bitcoin wächst. Grosse Namen wie Goldman Sachs, MicroStrategy und der Staat Wisconsin setzen zunehmend auf Bitcoin. Auch in der Schweiz sehen wir ähnliche Bewegungen: Die Zürcher Kantonalbank bietet Krypto-Services an, und die Luzerner Kantonalbank ermöglicht ihren Kunden neu die Ein- und Auslieferung von Bitcoin und Ethereum – ein bedeutender Schritt für traditionelle Banken in unserem Land.
Trotz dieser positiven Entwicklungen stehen wir in der Schweiz jedoch vor Herausforderungen. Unsere DLT-Gesetzgebung ist weltweit führend, aber in der Umsetzung gibt es noch Hürden. Eine grosse Chance bietet die Anpassung des Finanzmarktgesetzes, die wir als Stärkung des DLT-Gesetzes sehen. Im Gegensatz zu anderen Ländern verfügt die Schweiz über kein geeignetes Lizenzgefäss für Crypto Asset Service Provider, die Handel und Aufbewahrung von Kryptowährungen anbieten. Die FINMA hätte den Spielraum, existierende Gefässe wie die Bankenlizenz oder die Fintech-Lizenz konstruktiv auszulegen, doch macht sie davon keinen Gebrauch. Auf Lizenzanträge für neue Kryptobanken reagiert sie mit Verzögerung, und die Fintech-Lizenz wird ebenfalls als ungeeignet angesehen. Der fehlende Rahmen für die Sammelverwahrung von Kryptowährungen ist ein Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Anbietern.
Unsere Experten stehen im Austausch mit dem SIF bezüglich des geplanten Gesetzesentwurfs, was sehr zu begrüssen ist. Wir werden uns in der öffentlichen Konsultation und der parlamentarischen Behandlung für klare Regelungen einsetzen, die die Wirtschaftsfreiheit nicht einschränken.
Um diese Hindernisse anzugehen, haben wir uns kürzlich auch bereits mit der FINMA und politischen Entscheidungsträgern ausgetauscht, um auf die aktuellen Herausforderungen und das immense Potenzial der Blockchain-Technologie hinzuweisen. Wie genau diese Gespräche verliefen und was die Swiss Blockchain Federation in den letzten Wochen sonst noch bewegt hat, erfahren Sie in diesem Newsletter.
Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre dieses Newsletters.